
Heute habe ich ein Rezept für ein ganz besonderes Dessert, mit dem du deine Gäste – und natürlich auch deine Familie – garantiert beeindrucken und glücklich machen wirst. Bei uns noch relativ unbekannt ist es das beliebteste Dessert in Neuseeland und Australien. Die Rede ist von Pavlova!
Was ist denn das? werde ich oft gefragt, wenn ich den Nachtisch serviere und dabei den Namen erwähne. Es war Ende der 1920er Jahre, als die berühmte russische Ballerina Anna Pawlova (eigentlich: Anna Pawlowna Pawlowa) in Australien und Neuseeland gastierte. Vielleicht war man inspiriert vom weißen Ballerina-Kleid und der Leichtfüßigkeit Anna Pawlowas, dass man ihr zu Ehren dieses Dessert kreierte. Wie auch immer, seit der Zeit beanspruchen beide Länder die Erfindung der Pavlova für sich. Da das älteste bekannte Rezept dieses Namens bereits 1927 in Neuseeland erschienen ist, wird Neuseeland im Oxford English Dictionary jedoch als Ursprungsland genannt.
Das Besondere an der Pavlova ist das Fundament aus leichtem Baiser. Der Schnee aus Eiweiß und Zucker ist außen knusprig und im Inneren herrlich weich, dieser Effekt entsteht durch die lange Backzeit bei geringer Temperatur. Darauf türmen sich leicht säuerliche Früchte wie Himbeeren, Erdbeeren, Kiwis und Passionsfrucht auf cremig aufgeschlagener Sahne. Ein Traum, ich sag es dir!
In Neuseeland habe ich die Pavlova vor vielen Jahren auf einer Hochzeit zum ersten Mal auf dem Nachtisch-Buffet entdeckt, probiert – und war sofort hin und weg. Ganze vier Mal!! habe ich Nachschlag geholt (bzw. meinen Mann die letzten beiden Male darum gebeten, weil es mir schon peinlich war…).
Nachdem mir von seiner Schwester versichert wurde, dass es total easy sei, sie zu backen, habe ich es Zuhause natürlich versucht – bin aber immer wieder kläglich gescheitert. Mal war sie nicht durchgebacken und das flüssige Eiweiß ist später am Boden rausgelaufen, dann wieder ist sie erst im Ofen hochgestiegen, um beim Auskühlen kläglich in sich zusammen zu brechen. Es war frustrierend, ich kriegte diese Primadonna einfach nicht richtig gebacken! Irgendwann habe ich resigniert aufgegeben, es sollte wohl nicht sein. Ein Problem war auch, dass mein Ofen schnell runterkühlt und deshalb viele Rezepte für mich schon deshalb nicht funktionieren konnten.
Eines Tages jedoch, es war ungefähr 10 Jahre später!! wollte ich nochmals einen allerletzten Versuch wagen. Es wollte einfach nicht in meinen Kopf, dass ich ein eigentlich recht simples Gericht nicht hinbekommen sollte. Nachdem ich erneut Rezepte studiert, Mengenangaben verändert und die Ofentemperatur nochmals angepasst hatte – voila 👍 there it was! Meine erste perfekte Pavlova war gebacken. Ich war sowas von glücklich 😍!
Ja, und seitdem gibt es dieses traumhafte, süße, umwerfend köstliche Dessert zu besonderen Anlässen bei uns. Ich mache sie nicht oft, denn die Pavlova soll immer etwas Besonderes bleiben! Dazu serviere ich übrigens gerne Mousse au Chocolat, die durch ihre leicht herbe Note perfekt mit der Pavlova harmoniert und wofür man die 4 Eigelbe verwenden kann, die bei der Pavlova übrig bleiben.
Falls du jetzt überlegst, was du mit dem übrigen Eigelb anfangen sollst, dann hätte ich einen Vorschlag: Mache meine leckere Mousse au Chocolat damit. Die herbe Schokocreme harmoniert einfach perfekt mit der süßen Pavlova!

Extra-Tipps zum Gelingen der Pavlova
- Die Eier sollen bei der Verarbeitung Zimmertemperatur haben, hole sie deshalb rechtzeitig aus dem Kühlschrank.
- Trenne die Eier sehr sorgfältig, es darf kein Rest vom Eigelb ins Eiweiß geraten.
- Benutze extra feinen Zucker und füge ihn nicht auf einmal, sondern nach und nach zu und schlage ihn sehr gut unter (das dauert mehrere Minuten).
- Benutze nur saubere und trockene Glas- oder Metallschüsseln. In Kunststoffschüsseln verstecken sich aufgrund der offenen Struktur oft noch Fett oder Feuchtigkeit.
- Eischnee mag keine hohe Luftfeuchtigkeit, deshalb nicht in der dampfenden Küche arbeiten.
- Die Baisermasse kreisförmig (Durchmesser: 20 cm) auf Backpapier streichen. Man kann dazu einen Tortenring verwenden oder vorher einen Kreis zeichnen. In der Mitte eine leichte Vertiefung mit dem Löffelrücken drücken.
- Wenn die letzten Zutaten eingearbeitet sind, muss die Masse sofort in den Ofen.
- Sollte das Baiser im Ofen stark hoch steigt, Temperatur etwas reduzieren.
- Nach dem Backen den Ofen ausschalten und das Baiser bei geschlossener Ofentür langsam abkühlen lassen. Falls der Ofen sehr schnell runterkühlt, das Backlicht anlassen, so bleibt etwas Restwärme im Ofen.
- Falls die Pavlova beim Abkühlen Risse bekommt oder ein wenig bricht, ist das ganz normal, das wird später einfach mit Sahne kaschiert.
- Den Baiserboden kann man schon ein paar Tage vorher zubereiten und an einem trockenen Ort aufbewahren. Die Sahne und Früchte kommen jedoch erst kurz vor dem Servieren auf den Boden.
Rezept für Pavlova - das himmlische Dessert

Pavlova
Nährwerte pro Portion:
Zutaten
Für die Baiser-Masse
- 4 Eier (nur Eiweiß), Größe L - Raumtemperatur
- 1 Prise Salz
- 225 g Zucker - (extra fein)
- 1 TL Essig - z.B. Malzessig oder milder Weißweinessig
- 1 TL Vanille Essenz
- 1 gestr. EL Speisestärke
Für die Garnitur
- 2 Becher Schlagsahne
- Früchte nach Belieben - z. B. Erdbeeren, Himbeeren, Maracuja, Brombeeren
Anleitung
Für die Baiser-Masse
- Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze (Umluft ist nicht geeignet) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Eiweiß mit Salz bei mittlerer Geschwindigkeit aufschlagen bis das Eiweiß sehr kleine Blasen zeigt (1-2 Min.).
- Zucker langsam einrieseln lassen, dabei weiter schlagen. Essig und Vanille-Essenz zugeben, Geschwindigkeit nach und nach bis auf höchste Stufe erhöhen. Weiter schlagen, bis die Masse glänzend ist und beim Herausziehen eines Löffels Spitzen zeigt (ca. 5 Min.).
- Speisestärke drüber sieben und ein vorsichtig mit dem Schneebesen unterrühren.
- Die Masse auf das Backblech geben und einen Kreis von ca. 20 cm Durchmesser formen. Wenn du einen Tortenring hast, kannst du ihn benutzen. In die Mitte der Eiweißmasse mit dem Löffelrücken eine leichte Vertiefung drücken.
- Blech in den Ofen schieben, 2. Schiene von unten. Temperatur sofort auf 100 °C (Ober-/Unterhitze) reduzieren und 2,5 Stunden backen. Sollte der Teig sehr hochsteigen oder Farbe annehmen, auf 90 °C zurückschalten. Die Masse soll außen trocken, knusprig und noch weiß sein.
- Anschließend im geschlossenen Ofen mindestens 4 Stunden, am besten über Nacht, auskühlen lassen. Wenn der Ofen sehr schnell runter kühlt hilft es, das Ofenlicht anzulassen oder (bei LED-Licht) den Ofen noch ein paar Stunden auf max. 30 Grad eingeschaltet zu lassen.
Garnitur
- Sahne steif schlagen und auf der Pavlova verteilen.
- Mit den Früchten garnieren und mit der ausgekratzten Maracuja beträufeln.
TIPP
Eigene Notizen
Hast du die Pavlova probiert? Hat sie dir geschmeckt? Dann freue ich mich sehr über deine Rückmeldung und eine Rezeptbewertung.⭐
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18 Kommentare
Perfekt. Sehr lecker 😋
Vielen Dank
Sehr gerne, ich freue mich, wenn die Pavlova so gut angekommen ist. Lieben Dank für die Rückmeldung.❤️
Viele liebe Grüße, Maria
Liebe Maria,
die Pavlova gab es bei uns gestern als Sylvester-Desert. Es war meine erste und sie ist auf Anhieb gut gelungen, war innen fluffig und außen knusprig – perfekt. Allerdings hatte ich einen Tortenring verwendet, was dazu geführt hat, dass der Rand nach der angebenden Trockenzeit noch weich und klebrig war. Ich habe den Ring entfernt und die Meringue noch einmal 3 Stunden bei 90°C nachtrocknen lassen. Dann hat es gepasst. Aus gemischten roten Beeren habe ich eine Fruchtsauce gemacht und mit der Sahne darüber gegeben. Yummie!
Vielen Dank noch einmal für die ausführliche Beschreibung und die quasi mitgelieferte Gelinggarantie 😊
Liebe Grüße, Sibylle
Wenn ich einen Tortenring benutze, dann entferne ich ihn vor dem Backen, aber meistens streiche ich die Baiser-Masse einfach frei Hand auf das Backpapier, aber du hast das perfekt gelöst, liebe Sibylle!👍 Und genau so soll eine Pavlova sein: Außen knusprig und innen fluffig, dann ist sie perfekt.😋👏 Ich freue mich sehr, dass sie dir gleich so gut gelungen ist und die fruchtige Beerensauce mit ihrer leichten Säure, so wie du sie gemacht hast, schmeckt hervorragend dazu. Ich wünsche dir noch weiterhin viel Freude mit diesem Rezept.💕
Ganz liebe Grüße, Maria
Ich hatte Pavlova noch nie probiert und war super gespannt wie das wird und ich habe es exact so gemacht wie in der Anleitung und alle Tipps befolgt weil ja Baiser eher eine Kunst ist und ich muss sagen es war wirklich ein Traum! Der Geschmack, die Konsistenz, das Aussehen (Instagram Tauglich) – wirklich TOP! Vielen vielen lieben Dank für das ausführliche Rezept!
Wow, das ist ja wunderbar liebe Dolores, ich freu mich total, dass dir die Pavlova gleich beim ersten Mal so gut gelungen ist.👍🤩 Ich finde, damit kann man ganz schön beeindrucken, weil sie nicht nur wunderschön aussieht, sondern auch noch grandios schmeckt. Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Freude mit diesem Rezept – und vielleicht findest du ja noch die eine oder andere Inspiration auf meinen Seiten…?😊
Viele liebe Grüße, Maria
liebe Maria, nachdem ich heute endlich Deinen tollen Eierlikör hergestellt hab ( der ganz fantastisch schmeckt!), hab ich mich nun auch an mein Lieblingsdessert herangetraut… die Pavlova backt im Ofen und ich hoffe, sie wird so lecker wie sie in Deinem Rezept aussieht! Vielen Dank für Deinen tollen Ideen! Grüssli aus der Schweiz, Susanne
Oh wie schön, die Pavlova ist schon etwas ganz Besonderes, nicht wahr? Falls die Kruste etwas einbricht, das ist ganz normal. Einfach mit viiiel Sahne kaschieren, sie schmeckt trotzdem fantastisch. Vielen herzlichen Dank für dein tolles Feedback liebe Susanne.???
Ganz liebe Grüße, Maria
Liebe Maria,
vielen Dank für dieses großartige Rezept. Ich habe es für meine Kollegen zubereitet und mächtig Eindruck gemacht. Kannte Pavlova schon lange vorher von einer ehemaligen neuseeländischen Arbeitskollegin. Dieses Mal habe ich es nach deiner Anleitung zubereitet. Schmeckte einfach nur himmlisch :-). Kleiner Tipp: als Abschluss gehackte oder geriebene weiße Schokolade drüberstreuen. Schmeckt ziemlich klasse. Herzliche Grüße von Sabine Rosemann
Das hört sich wunderbar an liebe Sabine, ich freue mich sehr für dich.? Ja mit Pavlova kann man Eindruck machen – aber zurecht, denn die sieht nicht nur toll, sie schmeckt auch fantastisch. Den Tipp mit der geriebenen weißen Schokolade werde ich gleich beim nächste Mal ausprobieren, vielen Dank dafür!
Ganz liebe Grüße, Maria
Hallo Maria,
Dein Rezept ist toll präsentiert und Top beschrieben! Ich habe Pavlowa zum ersten Mal gebacken und dank Deinem Rezept hat das Dessert super gelungen 🙂 Ich bin keinen Fan von sehr süßen Desserts, deshalb habe ich die Zuckermenge auf 190 g reduziert. Nächstes Mal würde ich sogar auf 170-180 g die Zuckermenge reduzieren. Das ist aber reine Geschmackssache 🙂
Wie schön liebe Anna, ich freue mich sehr, dass dir die Pavlova gleich beim ersten Mal so gut gelungen ist (bei mir hat es ja ziemlich lange gedauert?). Die Zuckermenge zu reduzieren ist ein gute Idee, wenn dann die Konsistenz immer noch passt, dann ist das perfekt!
Liebe Grüße, Maria
Ich werde es dieses weihnachten probieren.
Super Idee liebe Lisa! Ich wünsche dir gutes Gelingen und lasst sie euch gut schmecken.?
Liebe Grüße, Maria
Hallo Maria
Bin von Deinen Rezepten und wie Du sie auf der website präsentierst, begeistert!!!
Nun ist mir gerade ein Fehler bei den Zutaten für die Baiser-Masse der Pavlova aufgefallen: ich denke, 1/2 TL Salz ist viel zu viel! Sollte es nicht eher Prise heissen?!
Ganz liebe Grüsse
Antonia Steiger
Liebe Antonia, vielen herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar und das schöne Kompliment?!. Ich habe tatsächlich bisher einen (kleinen) halben Teelöffel Salz verwendet, aber du hast Recht, eine Prise wäre wohl eher passend. Ich habe das Rezept bereits entsprechend abgeändert. Danke vielmals für den Hinweis!! ?
Liebe Grüße, Maria
Das Dessert hat seinen Namen verdient. In der Tat ist es ein himmlischer Traum und eines meiner Lieblingsdesserts. Ich bin gespannt dieses bald selbst auszuprobieren.
Ja, liebe Nadine, das Dessert ist wirklich ein Traum! Hast du es in Australien kennengelernt? Ich wünsche dir viel Erfolg, wenn du es ausprobierst!
Liebe Grüße 🙂