Als Kind gab es bei uns am Freitag öfters Fisch, das war aber in der Regel paniertes Kabeljaufilet, das aus gefrorenen Blöcken zubereitet wurde. Da wir im Süden der Republik leben, ist frischer Fisch natürlich teurer als an der Küste, was für meine Mutter sicher ein Kriterium war.
Lange Zeit dachte ich immer, ich kann keinen Fisch anständig zubereiten. Und wenn ich es trotzdem mal versuchte, dann habe ich den Fisch „tot gekocht“ – und dementsprechend hat er auch geschmeckt. Da mein Mann aber auf einer Insel aufgewachsen ist, hat er mich sehr schnell in die Geheimnisse der Fischzubereitung eingeweiht. Seine Stiefmutter hat ihn schon als kleinen Jungen beim Kochen mithelfen lassen – und heute profitiere ich davon 🙂
Frischen Ingwer in Bio-Qualität brauchst du gar nicht zu schälen!
Zum Fisch in Tempura gibt es Ingwer-Chinakohl. Inspiriert zu diesem Rezept hat mich Peter von Aus meinem Kochtopf. Ich habe das Gericht bisher zweimal zubereitet, einmal mit Schellfisch und einmal mit Skrei und jedes mal war es ganz köstlich! Tempura steht übrigens für eine japanische Zubereitungsart, bei der Zutaten in einen dickflüssigen Teig getaucht und dann frittiert werden. Sobald die Fischstücke eine goldbraune Farbe angenommen haben, nimmt man sie heraus und lässt sie auf einem Küchentuch abtropfen. Als Öl eignen sich neutrales Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl) oder Walnussöl.
Hier ein paar Infos zum Skrei:
Der Skrei ist im Grunde ein norwegischer Kabeljau der besonderen Art. Einmal im Jahr ereignet sich vor den Lofoten ein faszinierendes Naturschauspiel: Riesige Schwärme des Skreis kommen zum Januar aus der eisigen Barentssee, dem Randmeer des Arktischen Ozeans. Vor den Lofoten bleibt der Winterkabeljau dann, bis er im April zur Barentssee zurückkehrt. Der Skrei ist ein wahrer Langstreckenschwimmer, denn er legt während seiner Reise gut 800 Kilometer zurück. Darauf ist auch sein Name zurückzuführen: Im Norwegischen heißt wandern „å skride“.
Quelle und weitere Infos: Skrei – das Gold der Lofoten
Wenn die Zeit für den Winterkabelau vorbei ist – etwa ab Ostern – kannst du dieses Gericht auch mit anderem Fisch zubereiten, wie z. B. Alaska Seelachsfilet oder Schellfisch.
Als Beilage für das heutige Rezept machen wir heute Ingwer-Chinakohl. Dazu wird etwas fein gehobelter Ingwer in einer Weißwein-Wasser-Zucker-Lösung eingelegt und später zum Chinakohl gegeben. Das schmeckt unglaublich lecker, hat einen asiatischen Touch und passt ganz hervorragend zum Fisch.
Falls du es aber lieber etwas bodenständiger magst, kannst du dazu auch Reis servieren. Dann würde ich aber eine Soße dazu reichen, zum Beispiel eine süß-saure-Soße aus der Flasche. Ebenso passen Pommes gut dazu (die du als TK-Ware ganz einfach im Backofen aufbacken kannst). Dann hast du „Fish ’n’ Chips“ wie bei den Briten – nur besser – weil du selbstverständlich immer gutes Öl verwendest. Das Öl kannst du natürlich ein paar Mal verwenden. Lass es ein wenig abkühlen und entferne die groben Bestandteile, bevor du es in eine leere Glasflasche füllst. (Ich verwende dazu einen Trichter mit Siebeinsatz, damit geht es super einfach). Wenn das Öl jedoch anfängt unangenehm zu riechen, dann ist es an der Zeit, es zu entsorgen. Siehe TIPP: Frittieröl richtig entsorgen!
Rezept für den Fisch in Tempura auf Ingwer-Chinakohl

Fisch in Tempura auf Ingwer-Chinakohl
Nährwerte pro Portion:
Zutaten
Für den Chinakohl:
- 1 kleiner Kopf Chinakohl
- 15 g frischer Ingwer - fein geschnitten
- 1-2 Teel. grober Senf
- 1 Essl. Weißweinessig
Für den Fisch:
- 300 g Fischfilet - z.B. Kabeljau, Skrei, Schellfisch, Rotbarsch, Seelachs
- 2 Essl Sojasauce
- 1 ½ Essl Speisestärke
- Öl zum Frittieren
Für den Tempurateig:
- 50 g Speisestärke
- 50 g Mehl
- 1 Prise Backpulver
- 1 Essl. Erdnussöl
- 100 ml sehr kaltes Wasser
- Salz
Anleitung
Zunächst:
- Den Ingwer schälen und in sehr feine Scheiben schneiden oder hobeln.
- 2 Essl. Wasser mit 1 Essl. Weißweinessig und ½ Teel. Zucker erhitzen. Über die Ingwerscheiben geben und ziehen lassen.
Tempura-Teig:
- Aus den Zutaten einen Teig anrühren und ein wenig ruhen lassen.
Fisch vorbereiten:
- Den Fisch (ohne Haut) in mittelgroße Stücke schneiden.
- Sojasoße mit Speisestärke vermischen und den Fisch in dieser Mischung marinieren. Da die Sojasoße salzig ist kein weiteres Salz verwenden.
Chinakohl:
- Den Chinakohl putzen, halbieren und den Strunk herausschneiden dann in breite Streifen schneiden. In der heißen Pfanne in wenig Öl 1-2 Minuten anbraten. In eine Schüssel geben, mit Salz und Pfeffer würzen und den marinierten Ingwer und den groben Senf unterheben.
Fisch frittieren:
- Öl im Wok oder in einem großen Topf erhitzen (ca. 180 °C). Zum Testen ob das Öl heiß genug ist, einen Holzlöffel ein wenig eintauchen. Wenn sich kleine Bläschen bilden, ist es richtig.
- Den marinierten Fisch durch den Tempurateig ziehen, abtropfen lassen und für 3-4 Minuten frittieren, bis er eine goldgelbe Farbe angenommen hat. Auf Küchenpapier legen, damit das Fett aufgesaugt wird. Mit dem Ingwer-Chinakohl anrichten.
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